

Überarbeitet am 5. Juli 2022
Psychologe, Psychiater, Psychotherapeut, Coach....wer macht eigentlich was?
Eine kleine Orientierungshilfe
Ganz schön verwirrend...
Was macht eigentlich eine Psychologin, wie unterscheidet sie sich von einer Psychotherapeutin und was bitte macht ein Coach? Und was hat das alles mit Kunsttherapie zu tun? Hier gibt's die Erklärungen.
Die Psychologin
Psychologen haben ein Studium der Psychologie abgeschlossen. Sie sind entweder Diplom-Psychologen, oder seit der Umstellung der Studiengänge Bachelor bzw. Master der Psychologie. Ein Psychologe ist nicht notwendigerweise auch Psychotherapeut. Dazu muss er/sie erst noch eine psychotherapeutische Ausbildung machen (siehe weiter unten). Außerdem muss eine Psychologin, die Psychotherapeutin werden will, klinische Psychologie studiert haben. In der Psychologie gibt es ganz unterschiedliche Richtungen. Neben der klinischen Psychologie gibt es Arbeits- und Organsisationspsychologie, Gerontopsychologie - also die psychologische Wissenschaft zu alten Menschen - Biopsychologie, Werbepsychologie und einiges mehr. Ein Psychologe ist also nicht das gleiche wie ein Psychotherapeut.
Der Psychiater
Ein Psychiater (beziehungsweise eine Psychiaterin - hier sind immer beide gemeint) hat Medizin studiert und eine Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie gemacht. Er ist also ein Facharzt für Menschen mit seelischen Erkrankungen. Psychiater untersuchen ihre Patienten auch körperlich und sie dürfen Medikamente verschreiben. Und zwar als einzige unter den hier genannten Fachgruppen! Medikamente, die vom Psychiater verschrieben werden sind beispielsweise Antidepressiva und Antipsychotika. Manche Psychiater führen auch Psychotherapien durch. Das tun aber nicht alle. Sie sind auf jeden Fall gute erste Ansprechpartner, wenn man vermutet, an einem seelischen Leiden erkrankt zu sein. Manche psychischen Störungen haben auch organische Ursachen. Ein Psychiater wird daher immer auch darauf ein Auge haben und seine Patienten dahingehend untersuchen. Viele Psychiater überweisen dann ihre Patienten weiter an eine*n Psychotherapeut*in zur ambulanten Psychotherapie. Oder aber - je nach Schwere der Erkrankung - an ein Krankenhaus für Psychiatrie zur stationären Behandlung. Wenn die Erkrankung eine Behandlung mit Medikamenten notwendig macht, überwacht die Psychiaterin die richtige Dosierung, die Verträglichkeit und die Beendigung der medikamentösen Behandlung.
Psychotherapeut*in
Ein*e Psychotherapeut*in ist jemand, der eine psychotherapeutische Ausbildung abgeschlossen hat. Es gibt psychologische Psychotherapeuten und ärztliche Psychotherapeuten. Erstere sind Diplom- oder Master Psycholog*innen und letzere Ärzte mit einer psychotherapeutischen Zusatzausbildung. In Deutschland sind drei Verfahren zugelassen, die zu einer Approbation - also einer Zulassung für die Ausübung der psychologischen oder ärztlichen Psychotherapie - führen:
- analytische Psychotherapie
- tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
- Verhaltenstherapie
- Systemische Therapie
Mehr Informationen zu diesem Thema gibt es auf der Internetseite der deutschen Psychotherapeutenvereinigung. Approbierte Psychotherapeuten können ihre Leistungen mit den Krankenkassen abrechnen. Leider gibt es zwar viele Psychotherapeut*innen, aber nicht genügend Therapeut*innen mit einer Kassenzulassung wie benötigt würden. Deshalb kann die Suche nach einem geeigneten Therapieplatz sehr mühselig sein und mit mitunter langen Wartezeiten verbunden sein.
Heilpraktiker für Psychotherapie
Neben den psychologischen und ärztlichen Psychotherapeuten gibt es noch Heilpraktiker für Psychotherapie. Die korrekte Bezeichnung lautet "Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie". Wer diese Bezeichnung trägt hat eine durch das Gesundheitsamt ausgestellte Erlaubnis zur Durchführung von Psychotherapie. Dafür muss eine schriftliche und mündliche Prüfung abgelegt werden, in der sämtliche psychischen Krankheitsbilder und Therapiemethoden abgefragt werden. Die Krux bei der Heilpraktikererlaubnis ist, dass eine psychotherapeutische Ausbildung nicht zwingend erforderlich ist. Ich kenne allerdings eine Menge Heilpraktiker für Psychotherapie, die eine sehr fundierte therapeutische Ausbildung gemacht haben und sehr verantwortungsvoll arbeiten. Wenn Sie also eine Therapie bei einer Heilpraktikerin für Psychotherapie machen wollen, sollten Sie sich nicht scheuen, zu fragen, welche Ausbildungen sie durchlaufen hat. Jede verantwortungsvolle Heilpraktikerin wird Ihnen da bereitwillig Auskunft geben. Einen Vorteil gibt es auf jeden Fall: meistens gibt es keine Wartezeiten. Außerdem sind HPP's (Heilpraktiker für Psychotherpie) nicht an die von den Krankenkassen finanzierten Therapiemethoden gebunden. Gestalttherapie, Kunsttherapie, Musiktherapie, und andere Verfahren eröffnen noch einmal andere therapeutische Möglichkeiten. HPP's müssen allerdings privat bezahlt werden. Wer eine private Zusatzversicherung hat, sollte seinen Krankenversicherer fragen, ob sie die Behandlung bezuschusst. Die meisten tun das.
Coach
Kommen wir zur letzten Gruppe der hier genannten Berufe. Zunächst einmal: Coach ist kein geschützter Begriff - im Grunde kann sich jede*r so nennen. Und wenn man sich so umschaut, gewinnt man den Eindruck, dass mittlerweile Coaching zu ungefähr allen Themen des Lebens angeboten wird. In Deutschland ist Coaching zunächst im Managementbereich bekannt geworden. Führungskräfte lassen sich zu unterschiedlichen Führungs- oder Karriere-Themen coachen. Gemeinsam mit einem Coach lernen sie dann, besser mit ihren Teams zu arbeiten oder Konflikte zu erkennen und zu lösen. Oder ihren nächsten Karriereschritt systematisch anzugehen. Immer mehr Coaches bieten "Life-Coaching" an. Dabei kann es um alle möglichen Lebensthemen gehen, siehe oben. Wichtig: Im Coaching werden in der Regel fest umrissene Fragen bearbeitet. Dazu reichen meistens sechs bis acht Sitzungen, manchmal sogar deutlich weniger.
Typische Coachingthemen können auch sein:
- Ich will mich selbstständig machen und wünsche mir Begleitung, damit ich den Mut nicht verliere, wenn es schwierig wird
- Ich weiß nicht, ob ich meine Stelle kündigen soll oder nicht
- Ich habe einen Konflikt mit einer Kollegin und bin unsicher, wie ich den lösen kann
Ein Coach sollte in der Lage sein, zu erkennen, wenn Coaching nicht mehr das richtige Mittel ist und eine Therapie angebrachter wäre. Dazu ein Beispiel: Wenn es "ums Ganze" geht, wenn also das Leben an sich schwer fällt. Wenn eine gedrückte Stimmung das Befinden bestimmt und man das Gefühl hat, das "sich etwas ändern muss". Dann wäre der Gang zum Therapeuten unter Umständen besser.
Übrigens: auch ein gut ausgebildeter Coach wird Ihnen bereitwillig alle Fragen zu seiner Qualifikation beantworten. Also, nur zu, fragen Sie, bevor Sie ein Coaching buchen.
So, und was hat jetzt die Kunsttherapeutin mit all dem zu tun?
Ich bin leiborientierte Kunsttherapeutin und habe meine Ausbildung in diesem Verfahren an der Zukunftswerkstatt Therapie kreativ in Duisburg absolviert. Diese Ausbildung hat drei Jahre gedauert und umfasst Theorie, jede Menge Praxis, ein begleitetes Praktikum sowie eine Einzeltherapie als Klientin über 25 Stunden. Damit habe ich eine psychotherapeutische Kunsttherapie-Methode gelernt. Und was Sie da von mir erwarten können, steht zum Beispiel hier unter diesem Link. Da ich auch eine zweijährige Ausbildung in systemischem Coaching absolviert habe - ein Jahr davon an der Universität zu Köln - bin ich auch ausgebildete Coach. Ich kombiniere beide Ansätze in meiner praktischen Arbeit.
Wenn Sie herausfinden möchten, ob Sie gerne mit mir zusammenarbeiten möchten, rufen Sie mich einfach an. Dann vereinbaren wir einen Termin: 0176 316 63 999

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